Home

  Wetterblog

    Hier nun eine Art Wetterblog. Ich werde hier in unregelmäßigen Abständen, je nach Wetterlage, Lust und Laune einige meiner geistigen Ergüsse zum Thema Wetter und Witterung kundtun. Der neuste Artikel ist immer oben dran, ältere Blogs demzufolge weiter unten.

    Der Blog vom Vorjahr ist hier zu finden: Klick

    Winterhalbzeit

    15.01.2012

    So, die Hälfte des angekündigten Horrorwinters ist geschafft. Fürwahr war die erste Hälfte mehr als grausam - für alle Liebhaber von Schnee und Kälte. Stattdessen dominierte oftmals eine volle Westdröhnung, welche warme feuchte Atlantikpampe heranführte. An ein paar Ausnahmetagen lag Schnee, wie kurz vor Weihnachten oder Mitte Januar, auch Frost hatte eher Seltenheistwert. Der erste Frost des neuen Jahres wurde erst am 13.01. gemessen...... 2 Wochen im Hochwinter frostfrei - eine starke Leistung, das schaffte nicht einmal der Unwinter 2006/07. Für Abwechslung im Wettergeschehen sorgten ein paar Stürme. Immerhin liegt auf dem Fichtelberg ordentlich Schnee und die Pisten sind offen - ein Segen für die Betreiber, strömen doch alle Skifahren mangels Alternativmöglichkeiten dahin. Wie schon im Beitrag zuvor ging ich von einer milderen ersten Winterhälfte aus, welches sich nun bewahrheitete. Doch wie geht es nun weiter? Ich bin durchaus skeptisch, was den weiteren Winterverlauf betrifft. Zwar werden einige Wintereinlagen noch kommen, aber einen längeranhaltenden mehrwöchigen Winterabschnitt halte ich derzeit für ausgeschlossen. Vielleicht kommt ein toller Spätwinter in der ersten Märzhälfte. Einen kleinen Hoffnungsschimmer habe ich aber für die Kältefans. Den beiden rekordkalten Februaren 1956 und 1986 gingen sehr milde Dezember voraus und auch der Januar in diesen Wintern war nicht sonderlich tiefwinterlich. Natürlich kann man dies nicht übertragen auf diesen Winter - aber ein kleiner Traumaufhänger ist es schon ;-) Ob es letztendlich so kommen wird, mag ich bezweifeln, denn wo soll die Kälte herkommen? Selbst weite Teile des europäischen Gebietes von Russland und Skandinavien sind recht mild. Also es sieht eher schlecht aus für Kälte und Schnee im Februar, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. :-)

    Wie wird der Winter 2011/12?

    12.11.2011

    Das Jahr ist nun schon wieder weit vorangeschritten und der Winter steht vor der Tür. Bis jetzt zeigte sich der Herbst eher von seiner langweiligsten Seite, die es gibt - meteorologisch gesehen, für die Freizeitaktivitäten geht es bald nicht toller. Seit Wochen überwiegt nun schon Hochdruck mit viel Sonne und Nebel. Niederschlag ist Mangelware, der letzte Niederschlag fiel am 26.10, also vor fast 3 Wochen. Diese Trockenheit ist nicht weiter dramatisch, ist doch die Vegatationsperiode schon lange beendet. Der böhmische Wind war in der letzten Zeit hin und wieder ein Thema, beim böhmischen Wind wird von einem steuernden Hochdruckgebiet im östlichen Europa die Luftmasse aus Südost herangeführt und führt dabei über das relativ kalte böhmische Becken in Tschechien, welches unter einer dicken Nebelschicht begraben liegt. Jedenfalls schwappt beim böhmischen Wind diese gelagert Kaltluft ab und an mit über dem Erzgebirgskamm, trocknet ab, es wird sonniger, aber der Wind ist sehr kalt, oftmals nur wenig über 0°C. Da kalte Luft physikalisch bedingt nun einmal kälter ist als warme Luft, rauscht diese das Erzgebirge hinab ohne großartig an Tempo zu verlieren. Im westlichen Erzgebirge gibt es dieses lokale Windsystem übrigens nicht mehr, ganz im Gegensatz zum Föhn. Bei dem wird von einem steuernden Tiefdruckgebiet die Luft über dem Erzgebirgskamm geführt, trocknet ab und erwärmt sich dabei. Mal alles kurz erklärt.

    Wie wird denn nun der Winter? Die Medien sind voll mit irgendwelchen Meldungen über einen "Horrorwinter" a la D. Jung. Nun, horrormäßig war der letzte Winter sicherlich nicht, wenngleich der Dezember doch sehr winterlich und kalt ausfiel. Auch die anderen 2 vergangenen Winter waren zwar schneereich und etwas zu kühl, aber unter Horrorwinter stell ich mir was anderes vor. Da kommt am ehesten noch der Winter 1986/87 mit dem doch sehr kalten Januar in Betracht, der letzte Horrorwinter schlechthin war der 1962/63er Winter. Wenn ein solcher Winter käme, dann ..gute Nacht in unserer zivilisierten Welt.

    Wie wird er denn nun, der Winter 2011/12? Ich habe keine Ahnung, die letzten 3 Winter waren etwas zu kühl, so dass durchaus wieder ein etwas Milderer an der Reihe wäre, allerdings setzt ein milder Winter eine Westdrift voraus und diese fehlt derzeit. Diese kann aber schnell aufleben und auch wieder zusammenbrechen - kein Wettermodell kann das sicher sagen. Allerdings meint es mein Klapperschwamm an der alten Eiche hier am Teich, dass es ein miler Winter wird. Die letzten 3 Winter war er nicht gewachsen, zuvor in den beiden Supermildwintern stand er auch prächtig mehrere Wochen und auch in den milden Winter der 90er wuchs er regelmäßig. Der Klapperschwamm ist ein Pilz, welcher an Laubbäumen, besonders Eichen wächst. Nun stellt sich die Frage, woher weiß er dies. Da bin ich leider überfragt und ich halt es doch eher als Zufall, dass er dieses Jahr wieder so riesig an der Eiche wuchs. Also ich geh von einen eher durchschnittlichen Winter aus, der längere milde Phasen hat und besonders in der zweiten Hälfte durchaus sehr winterlich werden kann mit Kälte und Schnee - insgesamt aber kein Horrorwinter, jedenfalls nicht für uns Erzgebirger.       

             

    Spätsommer 2011

    15.08.2011

    So, nach längerer Abwesentheit möchte ich wieder ein paar Gedanken zum Wetter äußern. Wie der Sommer bis jetzt verlief, weiß jeder selbst und auch die im Mai geäußerte Vermutung, dass es ein feuchter Sommer wird, ist eingetroffen. Der Juli war mehr als doppelt so nass wie das langjährige Mittel und der August weist zur Monatsmitte auch schon über 60 mm auf, extrem zu trocken kann er also nicht mehr ausfallen. Der Sommer wird insgesamt als zu nass in die Wetterstatistik eingehen, da ändert sich nichts mehr dran, auch wenn es nun für den weiteren Verlauf des Spätsommers eine doch sommerliche Periode andeutet (ich hab es ja im Bekanntenkris immer vermutet, dass ein schöner Spätsommer wahrscheinlich ist). Gut, es sieht gegenwärtig so aus, aber inwieweit der September auch noch sommerlich ausfällt weiß keiner. Immerhin waren der letzte September zu kalt und auch der vor 3 und 4 Jahren fiel zu frisch aus, da könnte sicherlich wieder einmal ein etwas wärmerer September anstehen. Die Ebereschen sind reif und das signalisiert uns, dass nun Spätsommer ist und da sinkt hier im Erzgebirge sowieso die Chance auf langanhaltendes Hochsommerwetter. Es fällt immer schwerer die 30-Grad Marke zu erreichen und wenn, wird dies nur noch vereinzelt tageweise sein. Zum weiteren Herbst- und Winterverlauf kann ich noch nichts sagen. Dazu muss noch der September abgewartet werden. Erste Indizien deuten aber auf einen frühen Wintereinbruch hin im November, was aber oftmals eine längere mildere Periode folgen lässt. Warten wird es ab, ändern können wir es eh nicht und oftmals kommt es anders als man denkt ;-)

    Frostiger Maiauftakt

    04.05.2011

    Ja, ich weiß, der Winterrückblick, wie vor einem Monat angekündigt, fehlt noch. Ich muss es ja geahnt haben, dass jetzt Anfang Mai die letzten Zuckungen des vergangen Winters uns nochmal massiv erreichen. Heute gab es ein Minimum von -3,2°C - so kalt war es in einem Mai seit meinem Aufzeichnungsbeginn nicht. Schaut man weiter zurück, so sehe ich, dass es am 5. Mai 1980 noch kälter war (mit -3,6°C Minimum). 1980... da sprach noch kein Mensch von der globalen Erwärmung. Schnee hingegen fällt immer mal im Mai. Das ist nicht so außergewöhnlich. 2004 sogar am 23. Mai, also noch gut 3 Wochen später als diesmal (vielleicht kommt ja auch noch was? ;-)  ). Was das für den Sommer bedeutet, weiß ich nicht. Ob es da überhaupt Zusammenhänge gibt? Eine alte Bauernregel ist mir aber dieses Jahr sehr aufgefallen. "Treibt die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche." Die Eichen hier sind seit nun mehr 2 Wochen grün und erst jetzt beginnt so langsam die Esche auszutreiben. Mmmmmhh, will uns da jemand den Sommer verwässern? Ich werde es mal beobachten.

    Frühlingswetter

    03.04.2011

    So, nun ist der da, der Frühling 2011. Vorfrühlingshaftes Wetter gab es schon länger im März, aber erst heute beginnt nachhaltig das Ergrünen der Natur. Ein paar Schneeglöckcken und Krokusse machen noch keinen Frühling aus ;-)  Dazu bedarf es mehr, nämlich ein bestimmtes Temperaturniveau muss erreicht werden. Diese Temperatur bezeichnet man in der Agrarmeteorologie auch als Grünlandtemperatur. Beträgt diese aufsummiert 200 K, beginnt ein nachhaltiges Wachstum in der Vegetation, weil der Boden dann Stickstoff aufnehmen und verarbeiten kann. Stickstoff ist der Dünger für die Pflanzenwelt. Wie setzt sich diese Grünlandtemperatur nun zusammen? Ganz einfach, es werden alle positiven Tagesmittelwerte der Lufttemperatur ab Jahresbeginn aufsummiert, wobei die Tagesmittelwerte des Januars mit 0,5 multipliziert werden, die des Februars mit 0,75 und ab März mit 1. Die sich dann daraus ergebende Summe ist die Grünlandtemperatursumme. Überschreitet dieses dann die 200 K geht es voll los mit dem Ergrünen der Flora. Warum ich das heute schreibe???? Ganz einfach, heute wird diese Grenze erreicht. Ziemlich im langjährigen Mittel übrigens (welches am 1. April liegt). Also ein spätes Frühjahr haben wir definitiv nicht dieses Jahr. Die Schwankungsbreite der 200 K-Grenze ist aber beachtlich. Das früheste Auftreten der 200K-Marke war 1998 am 8. März, das späteste 1986 am 21. April. In den letzten Jahren sah es wie folgt aus: 2010 am 7. April; 2009 am 8. April; 2008 am 28. März;   2007 am 13. März und 2006 am 20. April. Ein Indiz auf den weiteren Verlauf des Frühjahrs ist dies allerdings nicht, es gibt da keine Korrelationen. Zum abgelaufenen Winter werde ich in den nächsten Tagen etwas hier schreiben. Eins vorweg: er war weder lang noch sehr extrem kalt..... der Winter 2009/10 war sogar etwas strenger...............

    Strenger Winter

    20.02.2011

    Seit Mitternacht ist es nun offiziell. Der Winter 2010/11 verdient das Prädikat "strenger Winter". Was schon viele seit Dezember wussten, ist aber erst jetzt statistisch klargestellt. Wie gelangt man zum Prädikat "strenger Winter" bzw. wie ist festgelegt, ob ein Winter "mild" ist oder eben "streng"? Das reine Gefühl täuscht ja oftmals. Fast alle die ich bis vorgesten gefragt hätte, ob dieser Winter streng ist, hätten mit "ja" geantwortet. Das entsprach aber nicht den Tatsachen. Zur Einstufung des Winters dient die sogenannte Kältesumme. Was ist das? Aus den Temperaturen eines Tages wird der Tagesmittelwert gebildet, also die Durchschnittstemperatur des Tages. Im Winterhalbjahr (November bis März) fällt diese oftmals negativ aus, weil eben Frost herrscht. Dieses negative Tagesmittel (und nur das negative) ist Bestandteil der Kältesumme, die sich wie der Name schon sagt, aus der Addition aller negativen Tagesmittelwerte ergibt. Da nun jeder Winter anders verläuft, ist auch die Kältesumme jedesmal anders. Eine weitere Einteilung hilft uns dabei, die Art des Winters zu ermitteln und das ist ganz einfach. Beträgt die Kältesumme weniger als 100 K, spricht man von einem milden Winter, z.B. die Winter 2006/07 mit 36,7 K Kältesumme oder der darauffolgende Winter 2007/08 mit 94,0 K Kältesumme. Bis 200 K Kältesumme ist es ein mäßig warmer Winter, bis 300 K Kältesumme ein mäßig kalter Winter. Ab der 300er Grenze ist dann ein strenger Winter erreicht, wie dieser eben. Auch der vergangene Winter war streng mit einer Kältesumme von 359,5 K. Ob der jetzige Winter diese Summe noch schafft, steht in den Sternen, aber es ist durchaus möglich und wenn nicht, auch egal, denn "streng" ist der Winter ja nun eh schon. Einen kleinen Überblick über die Winterstrenge der vegangenen Winter ist hier zu sehen: http://www.amtsberg-wetter.de/winter.htm

    Kommt noch einmal Winter oder war es das?

    04.02.2011

    Der Januar war trotz frostigen Starts und Endes ein zu milder Wintermonat. Ein ganzes Grad fiel er zu warm aus. Die Hauptursache war sicherlich der Einschub sehr milder Luftmassen aus Südwest, die auch das sehr ausgeprägte Tauhochwasser zur Monatsmitte verursachten. Nun stellt sich die Frage, kommt noch einmal eine größere Winterportion nach oder geht es in Richtung Frühling. Der "Tag der Entscheidung" könnte der 9. oder 10. Februar werden, denn ab da wissen die Wettermodelle nicht wohin die Reise gehen soll. Einerseits mildes Wetter und auf der anderen Seite Schockfrostung. Beides hält sich nach gegenwärtigen Stand (Lauf 00z vom 04.02.2011) die Waage. Eine gewisse Tendenz geht zur Winterrückkehr, aber ob es wirklich eisig werden wird, das steht noch lange nicht fest. Daran wird sich auch entscheiden, ob der Winter 2010/11 wirklich so ein extrem kalter Zeitgenosse ist wie die Medien immer berichten oder als ein statistisch durchschnittlicher Winter mit dem kältesten Dezember seit 40 Jahren in die Wettergeschichte eingeht. Denn bis jetzt (Stand 04.02.2011) ist der letzte Winter strenger in der Winterhierarchie als der Aktuelle. Dies ermittelt man aus der sogenannten Kältesumme, welche die Summe aller negativen Tagesmitteltemperaturen vom November bis März beinhaltet. Ab einer Summe von 300 Grad spricht man von einem strengen Winter, aktuell liegen wir bei 291,5 Grad (mäßig kalter Winter). Ich bin aber recht zuversichtlich, dass die 300 noch bis Ende März geknackt wird und evtl. auch die 359,5 Grad vom letzten Winter. Also bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten, was das Wetterkino uns so bringt :-)

     Winterhalbzeit

    18.01.2011

    Vor einigen Tagen feierte der meteorologische Winter Bergfest. Nun steht die 2. Halbzeit an und vielleicht *hoffentlich* geht es in eine ordentliche Verlängerung im März dann. Die erste Halbzeit ließ kaum Wünsche offen, Rekordkälte und Rekordschneehöhen im Dezember, der der Kälteste seit 1969 war. Dann Tauwetter mit einem ordentlichen Tauhochwasser, was auch nicht jährlich vorkommt. Nun warten wir wieder gespannt auf den weiteren Verlauf des Winters. Ich spekuliere einmal. So kalt wie der Dezember es war wird es nicht mehr werden, auch dürften wir die höchsten Schneehöhen schon gesehen haben (jedenfalls in unserer Höhenlage), aber der Winter ist noch lange nicht vorbei. Das zeigen auch die neusten Modellrechnungen. Winterlich geht es weiter, ohne Extreme. Das dürfte manchen Schnee- und Winterhasser nicht gefallen, die schon einen auf Frühjahr machen und selbst die letzten Krümel Schnee aus ihren Gärten verbannen. Andererseits erfreuen sich die Winterfreaks noch an die letzten Schneehaufen und warten sehnsüchtig auf Nachschub von oben. Zum Glück ist dem Großteil das egal, ändern kann man es eh nicht und das Frühjahr kommt garantiert. Bis dahin sei den Winterliebhabern noch der Winter gegönnt ;-)

    Tauwetter

    07.01.2011

    Tauwetter!!!   Welch grausames Wort für Winterfans. Da schmilzt sie nun dahin, die weiße Pracht, die uns in den letzten 6 Wochen soviel Freude, aber auch viel Arbeit und teilweise auch Frust gebracht hat. Das was in wochenlanger mühvoller Arbeit zusammengeschippt wurde schmilzt nun dahin. Nun, den Winter gänzlich abschreiben soll und darf man noch nicht, auch wenn es einige gerne würden. Wir haben Anfang Januar und es ist noch nicht einmal Winterhalbzeit. Möglicherweise haben wir bereits den heftigeren Teil des Winters erlebt und es steht nun ein eher gemäßigter Verlauf bevor, aber es bleibt eben noch Winter und Frühling ist nicht in Sicht, auch wenn es gegenwärtig so anmutet. Ich tippe, dass in der 3. Januardekade der Winter wieder eindrucksvoll zurückkommt. Alle Winterfans werden mit mir die Daumen drücken.

     

    Jahresrückblick

    Der ausführliche Jahresrückblick zum Wetterjahr 2010 ist hier zu sehen.