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  Wetterblog

    Hier nun eine Art Wetterblog. Ich werde hier in unregelmäßigen Abständen, je nach Wetterlage, Lust und Laune einige meiner geistigen Ergüsse zum Thema Wetter und Witterung kundtun. Der neuste Artikel ist immer oben dran, ältere Blogs demzufolge weiter unten.

    Wann hört es auf mit Schneien???

    15.12.2010

    "Wann hört es auf mit Schneien?".... Diese Frage hörte ich heute mehrmals. Kein Wunder, war doch heute ein wettertechnisch sehr interessanter Tag, vielleicht mit einer der schönsten Wettertage des sich nun langsam verabschiedenden Jahres 2010. 25 cm Neuschnee in 24 Stunden auf einer über halben Meter hohe Alteschneeauflage brachten einen neuen Schneerekord hier in Dittersdorf. Seit meiner nunmehr fast 30 jährigen Beobachtungszeit sah ich hier in Dittersdorf noch nie soviel Schnee. Der alte Schneerekord vom 27./28.12.1981 wurde überboten. Damals lagen 70 cm und heute maß ich 76 cm. In der kommenden Nacht sollen noch einige Zentimeterchen dazukommen, so dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neuer Schneerekord zustande kommt, der länger bestehen bleibt. Da freut sich das Wetterfroschherz :-) Nun sei ein Blick auf Weihnachten angebracht. Kurz und knapp: Der Schnee wird liegenbleiben. Es deutet sich zwar eine Milderung an, aber ein umfassendes Tauwetter ist nicht in Sicht. Es ist auch fraglich, ob es überhaupt taut... zu unsicher ist gegenwärtig die Wetterlage in einer Woche. Freuen wir uns auf eine traumhafte Winterwoche.

    Eiseskälte

    04.12.2010

    Die letzten Tage waren doch sehr frisch. So wurden heute morgen tiefwinterliche -17,7°C als Minimum gemessen. Das ist schon eine ordentliche Hausnummer für Anfang Dezember. Überhaupt ist dieser Wintereinbruch krass. In den letzten 8 Tagen fielen 6 neue Tmin-Rekorde. An eine derart hohe Zahl innerhalb 8 Tagen kann ich mich icht erinnern. Da kann man nur hoffen, dass der Winter nicht schon jetzt sein ganzes Pulver verschießt, wie er es 1987 und 1993 getan hat. Damals war es zum Winterbeginn ähnlich tiefwinterlich und der Rest des Winters eher durchwachsen lauwarm. Schaut man sich die mittelfristigen Vorhersagen an, dann ist erstmal kein Tauwetter in Sicht. Es wird milder, mal auch vielleicht 1..2 Grad über Null, aber der Winter bleibt und in Richtung nächstes Wochenende sieht es wieder eisiger aus. Nun kann man nur hoffen, dass das berühmt-berüchtigte Weihnachtstauwetter dieses Jahr ausfällt, nicht dass ein schmuddliges lauwarmes Tief die schöne Winterromantik vernichtet. Den ersten Weihnachtstrend gibt es in den nä. Tagen.

    Der Winter steht vor der Tür!

    22.11.2010

    So, nun ist es soweit. Der Winter kommt mit aller Macht oder besser gesagt mit viel Kälte im Gepäck. Kaum vorstellbar, dass der November bis heute satte 3 Grad zu warm ausfällt. Dieser "Wärmeüberschuss" wird bis zum Monatsende verschwinden, denn es bahnt sich eine doch größere Umstellung auf winterliches Wetter an, welches keine Eintagesfliege sein wird. Es sind sogar strenge Nachtfröste möglich, sofern es aufklart und Schnee liegt. Größere Schneemengen werden aber nicht fallen, denn die Luftmasse, welche zu uns gelangt, kommt aus Skandinavien und ist daher etwas trockener, aber einige Zentimeterchen werden schon fallen. Je mehr man vertiefend in diversen Wetterforen herumliest, desto wirrer wird man, was den folgenden Winter betrifft. Eins steht fest, es ist derzeit etwas anders als in den letzten Jahren und vergleicht man die Zirkulation jetzt mit der aus früheren Jahren, dann erinnert vieles an die kalten Winter in den 40er Jahren. Für Wetterfreaks ein Hochgenuss, aber für die Heizkostenrechnung ein Desaster. Allerdings ist noch alles offen und bei so einem chaotischen System wie das Wetter es ist, da reicht ein Flügelschlag eines Schmetterlings im tropischen Regenwald aus.... und schon wird alles anders............................  Ich wünsche allen ein schönes erstes Adventswochenende.

    Winter 2010/11

    16.11.2010

    Nun ist Mitte November und bisher war der doch als nasskalt verschrieene Herbstmonat alles andere als dies. Die erste Novemberhälfte war fiel zwar zu nass aus, war aber ca. 5 K zu warm und der letzte Sonntag erinnerte mit einem Maximum von +18,4°C schon eher an sommerliches Flair. Manche Tage im August waren da kälter. Natürlich stellen die +18,4°C einen neuen Rekord dar - für den 14.11. jedenfalls, insgesamt gab es in den vergangenen 30 Jahren nur 2 Tage, an denen es noch wärmer war, nämlich am 3.11.2005 mit +18,8°C und am 16.11.2006 mit sagenhaften +20,4°C. Natürlich müssen einige Wetterparameter zusammenfallen, damit es so warm wird. Die Sonne allein schafft dies nicht, da spielt auch der Erzgebirgsföhn eine wichtige Rolle dabei.

    Nun kann man vielleicht schon einen kleinen Ausblick auf den kommenden Winter wagen. Es ist keine Prognose, eher eine Mischung aus Erfahrungswerten und Bauchgefühl. Ob es so alles eintrifft, weiß ich nicht, denn mit Erfahrungswerten und Bauchgefühl hab ich auch noch keinen Jackpott im Lotto geknackt. Wie der nächste Winter genau wird, weiß keiner im Detail. Nachdem am 21.10. die ersten Flocken fielen und am 8.11. sich die erste wenige Zentimeter dicke Schneedecke ausbildete, deutet einiges auf einen doch winterlichen Winter hin. Mein Gefühl sagt: mindestens ein Monat wird zu kalt ausfallen und insgesamt wird der Winter zu trocken sein, was aber nicht heißt, dass nur wenig Schnee liegt. Wie er wirklich wird, das weiß niemand. Lassen wir uns daher überraschen.

    Geburtstag!

    25.10.2010

    Nein, nicht ich habe Geburtstag, sondern meine Wetterstation wird heute 29 Jahre alt. Noch ein Jahr, dann habe ich offiziell KLIMA :-D, denn dazu benötigt man mindestens 30 Jahre ununterbrochene Messung an einem Ort. 29 Jahre, das sind 10592 Tage Aufzeichnungen, die ganzen Daten und Mittelwerte dürften die Millionengrenze überschritten haben. Ohne Computer ist dies kaum noch zu bewerkstelligen. Wie alles anfing vor 29 Jahren seht ihr hier: http://www.amtsberg-wetter.de/erstetabelle.htm  Ursprünglich als ein einjähriges Experiment der Kindheit gedacht, entwickelte sich eine Art Lebenswerk daraus. Aufhören wollte ich schon öfters damit, aber ich schaffte es nie. Wetter macht süchtig. Wetter ist wie eine Droge. Es ist die Angst ein Extrem zu verpassen und sich anschließend total zu ärgern. Also wird weitergemacht!

    Nun neigt sich das Jahr schon wieder langsam zu Ende, das erste Weihnachtskommerzzeug liegt in den Geschäften herum und auch das Wetter zeigt sich von der tiefherbstlichen Seite. Am Donnerstag, den 21.10. wurden die ersten Schneeflocken während eines Schauers hier freudig empfangen. Wie der Winter wird, dass weiß niemand, auch diverse Medien nicht, die sich auf sog. Experten berufen. Das kann ich aber auch, an einer großen Eiche im Garten hier bei mir wächst dieses Jahr kein Klapperschwamm (eine Pilzart), die letzten beiden Jahre wuchs auch keiner und es folgte jeweils ein zu kühler Winter, während vor den ganzen Mildwintern der 90er und 00er Jahre immer ein Prachtexemplar zu finden war mit teilweise 1.5 m Umfang. Vielleicht kommt ein strenger Winter oder der Pilz, bzw. das Myzel dessen, ist schon lange abgestorben. Wer weiß das schon....................

    Herbstanfang!

    23.09.2010

    Heute morgen, um 5:09 Uhr MESZ, begann kalendarisch der Herbst. Am Tage der Tag- und Nachtgleiche scheint die Sonne auf der gesamten Erde gleich lang. Wettermäßig war der Jahreszeitenwechsel geprägt von viel Sonnenschein und nochmals warmen Temperaturen, welche knapp an einem Sommertag heute scheiterten, aber wirklich nur knapp. Ab morgen deutet sich eine Wetterumstellung an, die in Richtung Vollherbst geht. Kühle Temperaturen von etwa +10°C und viel Regen werden die nächsten Tage vorherrschen und das gerade in einer Zeit, die ansich eine der stabilsten Hochdruckwetterlagen des Jahres bringt - den Altweibersommer. Der wird nur ein paar Tage andauern, ganz im Gegensatz wie zum Beispiel 2006, als er wochenlang mildes Herbstwetter uns bescherte. Überhaupt ist dieses Jahr einiges anders als in den vergangenen 10 bis 15 Jahren, denn temperaturmäßig befindet sich das Jahr 2010 bis jetzt auf seiner kalten Seite und auch bis Ende September wird sich daran nichts ändern. Das Mittel der ersten 9 Monate des Jahres war das Kälteste seit 1996 und somit könnte dieses Jahr auch das kälteste Jahr seit 1996 werden, trotz rekordverdächtigen warmen Juli. Wie der Winter wird, kann ich nicht sagen. Da gibt es verschiedene Theorien, aber dazu später einmal mehr.

    Was für ein August - was für ein Sommer?

    31.08.2010

    Heute ist der letzte Augusttag und Zeit für eine kurze Rückschau auf den zurückliegenden Monat und den Sommer. Der August wird in wenigen Stunden vorbei sein und er hat einen Platz in der Wettergeschichte sicher. Temperaturmäßig war er eher langweilig. Nur ganze 4 Sommertage brachte uns der Monat diesmal. Viel zu wenig, denn im langjährigen Mittel müssten zwölfmal die +25°C als Tagesmaximum überschritten sein. Auch kein heißer Tag mit über +30°C wurde registriert. Zum Monatsende rauschte das Monatsmittel in den Keller. Besonders der 30.8. war ein meteorologisch grausamer Tag für den Großteil der Bevölkerung. Einige andere freuten sich über die ersten Schneeflocken auf dem Fichtelberg. Selbst hier unten war es mit +9°C tagsüber alles andere als spätsommerlich, dazu regnete es viel. Da sind wir beim Thema. Heute, am Monatsletzten, wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Mit insgesamt 252,3 mm Niederschlag im August wurde die bisherige Bestmarke aus dem Jahre 2002 um mehr als 3 mm überboten. 2002 - das Jahr mit dem Augusthochwasser. Dass an 21 Tagen Niederschlag fiel, brauch ich nur am Rande zu erwähnen. Auch wird der August als einen Hauch (0,4 K) zu frisch in die Statistik eingehen. Der Sommer ganz war natürlich auch zu nass, insgesamt 459,2 Liter plätscherten seit dem 1. Juni auf einen Quadratmeter, also 46 volle Wassereimer. Prozentual sind das 156% oder eben 165,5 mm zuviel, wobei der August den größten Anteil am Überschuss ausmachte. Im langjährigen Mittel fallen da 91 mm vom Himmel, also dieses Jahr waren es satte 161,4 mm zuviel des Guten (oder 277%). Die Sommertemperatur war auch großen Schwankungen unterworfen. Der Juni begann sehr unterkühlt, erst zum Monatsende wurde es länger(hoch)sommerlich warm, der Juli faszinierte mit einer 3 Wochen langen Hitzeperiode und 10 heißen Tagen, bevor gegen Monatsende es wieder viel zu frisch wurde und den nassen August einleitete. Dieser endete wie der Juni begann - s...kalt. Insgesamt war der Sommer 2010 um 0,7 K zu warm, was aber nur der Hitzewelle im Juli zu verdanken ist. Nun steht der Herbst an und es wird zumindest trockener in den nächsten Tagen. Warmes, trockenes Spätsommerwetter ist allerdings nicht in Sicht, aber es ist ja auch noch etwas hin bis zum Altweibersommer.

    Letztes Sommerwochenende?

    19.08.2010

    Nach der schon längeren sommerlich-frischen Periode deutet sich für das Wochenende eine, wenn auch nur kurze Rückkehr des Sommers an. Der August war bis jetzt zwar nicht wirklich zu kalt, doch fehlten hochsommerliche Temperaturen. Heute ist der 19. und bis jetzt kommt der August auf nur einen Sommertag, an dem das Tagesmaximum über +25°C liegen muss und dieser Tag war der Monatserste mit einer Höchsttemperatur von +27,5°C.  Seitdem bewegen sich die Tagesmaxima so um die +20°C, was nun weder kalt noch sonderlich warm ist. Das ändert sich nun jetzt. Für einen kurzen Zeitraum von einigen Tagen wird Warmluft herangepumpt und sorgt am kommenden Wochenende für Hochsommerfeeling. Die +30°C werden zwar hier kaum erreicht werden, aber für +25..+28°C wirds reichen, also ideales Grillwetter am Freitag und Samstag. Der Sonntag wird auch nochmal sehr warm, doch ab Mittag kann es zu Gewittern kommen. Inwieweit diese unwetterartig ausfallen können ist nicht absehbar, aber durchaus möglich. Noch kann die Sonne genügend Energie für solche Extremereignisse liefern, obwohl wir sonnenstandsmäßig bereits Mitte April anpeilen. Der weitere Temperaturverlauf bewegt sich auf spätsommerlich-frühherbstlichen Niveau, also Tageshöchstwerte von +15..+20°C, vielleicht auch mal etwas mehr und nachts kann durch die längere Dunkelheit schon in den einstelligen Temperaturbereich absinken. Nichts weltbewegendes also, eher eine unspektakuläre letzte Augustdekade deutet sich an. Freuen wir uns auf das vielleicht letzte hochsommerlichwarme Wochenende in diesem Jahr.

    Hochwasseralarm

    09.08.2010

    Nach einem Vb-artigen Tief, welches am Freitag und Samstag unsere Gegend heimsuchte, kam es zu einer kurzen, aber sehr heftigen Hochwassersituation. Angekündigt wurden ja größere Niederschlagsmengen schon einige Tage voraus, aber niemand ahnte, das sich daraus ein Hochwasser entwickeln konnte, welche teilweise die Dimensionen von 2002 übertraf. Regional sehr unterschiedlich fielen erhebliche Mengen an Regen. In unserer näheren Heimat  wurden besonders im Raum Stollberg sehr hohe Mengen registriert, was natürlich die Hauptursache des sehr hohen Pegels der Würschnitz war. In Neukirchen, Klaffenbach und Chemnitz/Harthau war der Würschnitzpegel höher als beim legendären Augusthochwasser 2002, während der höchste Pegel im Zwönitztal ca. 30 cm unter dem damaligen Höchstwert lag und somit das Untere Zwönitztal nicht so betroffen war wie vor 8 Jahren.

    Ein längerer trockenwarmer Witterungsabschnitt ist leider nicht in Sicht und es sieht auch so aus, als ob wir nun die heißesten Tage des Jahres bereits hinter uns gelassen haben. Nun gut, auch der Spätsommer hat durchaus noch viel Sonne und angenehme Wärme im Gepäck. Nass war es genug.

    Nach der großen Hitze

    25.07.2010

    Die große Hitze ist nun seit Freitag erst einmal vorbei und schon hört man besonders im Radio wieder das Gejammere über die vermeintlich kühlen herbstlichen Temperaturen. Manche (jüngere) Radiomoderatoren scheinen wettertechnisch sehr weltfremd zu leben und stufen jeden Regentropfen, der vom Himmel fällt als lebensgefährlich ein und müssen es nach jedem Titel mehrfach wiederholen. Einfach nervend sowas. Auch sind im Sommer ja Temperaturen von unter +20 bis +25°C katastrophal und gefährlich für unsere fröhlichlustige Schönwettergesellschaft. Da kann man nur mit den Kopf schütteln. Deutschland ist ein freies Land und wer täglich Sonne und über +40°C haben möchte, dem sei das Auswandern in ein entsprechendes Land zu empfehlen. Der Großteil der Menschen sehnt sich nicht nach Backofentemperaturen und wochenlanger Trockenheit. Mit der Zeit ist es ja auch langweilig immer ähnliches Wetter zu haben. Gerade die Wechselhaftigkeit macht unseren Sommer mit aus. Nach Hitze folgt oft ein Gewitterchen und ein paar kühlere Tage,damit es sich dann wieder langsam erwärmen kann. Wochenlange Dauernässe und Kühle sind genauso ungewöhnlich wie eben längerandauernde Hitzeperioden. Wer braucht denn dies? Keiner wirklich. Aber Recht machen kann man beim Wetter eh niemanden, es gibt für jede Wetterlage Gewinner und Verlierer. Solange es sich die Waage hält und jeder einmal zu den Gewinner zählt ist das Wetter vollkommen okay. Und noch etwas. Wäre das Wetter immer supersonnig, warm und niemals interessant........ es gäbe diese Webseite sicherlich nicht, denn dauerhaft langweiliges Wetter ist das Schlimmste was Freunden des Wetters passieren kann.

    Heißer Juli 2010?

    21.07.2010

    So, ich melde mich nach längerer Urlaubsphase wieder zurück ins erzgebirgische Wetterleben. Die Fotoberichte zum Urlaub 2010, die unter dem Thema "Vulkanismus" standen, folgen noch in den nächsten Tagen. Also ich bitte noch um etwas Geduld bis die Fotos aus der Vulkaneifel und aus Island online sind. Doch nun zurück zum gegenwärtigen Wettergeschehen. Beim letzten Blogbeitrag war es noch erfrischend kühl und ich nahm an, dass dieser Sommer ohne größere Hitzeepisoden über die Runden geht. Doch weit gefehlt, schon zum Monatsbeginn des Julis deutete sich eine Hitzewelle an, die den Großteil des Monats über anhielt und somit für viel Spekulatius in den Medien führte. Deutschlands oberster Klimaforscher berichtete aus seinem sicherlich klimatisierten Büro, dass dieser Juli neue Rekordmarken brechen wird und als heißester Juli in die Statistik eingehen wird. Mhhhh. Richtig folgen kann ich dieser Argumentation nicht. Der Juli war sehr heiß, sicherlich, es wurden auch bis jetzt 3 neue Tagesrekorde bei dem Temperaturmaximum erzielt, trotzdem liegen meteorologische Welten zwischen dem Juli 2010 und früheren Hitzejulis. Der 20. Juli ist gerade vorbei und somit die 2. Julidekade auch statistische Geschichte. Ein Blick zurück lohnt sich aber. Die bisher wärmsten Julis der letzten 30 Jahre waren nach 2010: 2006, 1995, 1994 und 1983. Die durchschnittlichen Monatwerte betrugen für 1983: +21,9°C; für 1994: +21,8°C; für 1995: +20,6°C; für 2006: +20,0°C und für 2010 bis jetzt +20,8°C. Also er verdient die Bronzemedaille bis jetzt. Nun ist es aber so, dass die Monate 3 Dekaden haben und nicht 2. Danach sieht die Rechnung schon etwas anders aus. Also im Folgenden nun aber die Werte der Julis bis zum 20. des Monats: 1983 lag dieser bei +22,8°C, 1994: +20,3°C; 1995: +20,7°C und 2000 bei +19,3°C. Im Megajuli 2010 entstand bis zum 20.7. ein Mittelwert von +20,8°C. Ja, ist doch schon die Silbermedaille. Doch jetzt kommt es, alle vorhergegangen Tropenjulis hatte eine Gemeinsamkeit: die letzte Julidekade war sehr warm, oftmals die heißeste Phase im Sommer, was den Durchschnitt massiv hochpowerte. Schauen wir uns die Aussichten bis Ende Juli an, dann folgt bis auf 2 Tage keineswegs Herbstfeeling, es wird eher sommerlich gesittet weitergehen ohne Temperatureskapaden nach oben und unten. Also eine dem klimatologischen Mittel entsprechende 3. Dekade wird folgen. Welche Auswirkungen wird das auf das Monatsmittel des Julis 2010 haben? Es sinkt etwas ab, es wird unter die magische "Alarmistengrenze" von +20°C fallen und der Juli wird als 4. bis 5. wärmster Juli der letzten 30 Jahre in die Klimastatistik eingehen (oder eben als 26./27. kältester, je nach Betrachtungsweise). Warten wir ab, wie sich der Sommer weiterentwickelt. Nach einem zu warmen Juli folgt nur sehr selten auch ein merklich zu warmer August. Nicht falsch verstehen, der Sommer ist noch nicht vorbei, aber einen supersonnigen heißen August halte ich für unwahrscheinlich.

    Nach der ersten Hitzewelle

    13.06.2010

    Nach dem kältesten Mai seit fast 20 Jahren bescherte uns die erste Junihälfte die erste Hitzwelle des Sommers. Zwar wurden keine Temperaturrekorde verzeichnet (die lagen noch einige Grad höher), trotzdem war es hochsommerlich heiß, was nach dem kalten Junistart durchaus ein gewaltiger Unterschied war. Besonders die hohe Luftfeuchte sorgte für ein teilweise unerträgliches Hitzegefühl. Eine Maßeinheit für "Schwüle" gibt es nicht direkt, aber man kann den Taupunkt dafür heranziehen. Liegt der Taupunkt über +15°C wird die Luft zunehmend schwül, aber +17°C Taupunkt unangenehm. Während der Hitzwelle lag dieser mehrmals bei über +20°C, was schon zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Doch ab dem 12. Juni war alles vorbei und auch für die nächste Zeit steht keine weitere Hitzewelle an. Vielleicht kommt ja später im Sommer nochmal eine ;-)

    Ab der nächsten Woche werde ich mich erstmal außerhalb Deutschlands aufhalten. Ich hoffe, die Wetterstation läuft ohne Probleme weiter und auch der Computer leistet weiterhin seinen treuen Dienst. Für den Notfall gibt es aber eine Variante. Ein unabhängiger Temperaturdatenlogger ist im Einsatz wie auch der Hellmann-Messbecher für den gefallenen Niederschlag. Ich will aber hoffen, dass diese Zeit jetzt ohne Unwetter vorüber geht.

     

    Ein kalter Mai und wie geht es weiter?

    01.06.2010

    Wir haben nun den Wonnemonat 2010 überlebt - er war der kälteste Mai seit 1991 und hatte wenig frühsommerliches zu bieten. Manchmal fragte man sich, ob überhaupt noch die Sonne zu uns strahlt, was ja bei der gegenwärtigen geringen Sonnenaktivität durchaus im Rahmen der Möglichkeiten liegt ;-) Doch es wurde ja täglich hell und ab und zu schien sie auch durch den sonst eher wolkenverhangenen Himmel. An 25 Tagen tröpfelte es fleißig vom Himmel, nur ganze 6 Tage blieben trocken im sonst so oftmals schon sommerlich geprägten Mai. Meist fielen nur einige Tropfen, die für den Mai schon typischen kräftigeren Gewitterzellen trafen diesmal andere Regionen mit sehr schlimmen Folgen, wie der Pfingstmontagsturm in BRB/Sachsen. Nun, aber wegen der vielen Wolken blieb es wenigstens nachts frostfrei hier in Dittersdorf und so erlitten die schläfrig vor sich hinvegetierenden Pflanzen keinen zusätzlichen Schock. Für viele Tierarten war der Mai aber eine schwere Zeit, für Bienen und Hummeln bespielsweise, die wegen der sehr frischen Tagesmaxima oftmals nicht fliegen konnten und somit nur sehr schwer Nahrung für den heranwachsenden Nachwuchs herbeischaffen konnten. Das Frühjahr insgesamt war übrigens nur 0,3 Grad zu kalt. Man mag es kaum denken, doch es stimmt. Legt man den alten (noch gültigen) Wert der Referenzperiode 1961-1990 zugrunde, so kommt man auf diese Abweichung vom Frühjahrsmittel von +6,8°C für 2010. Für die 30 Jahre zwischen 1961 bis 1990 wird das Mittel hier von +7,1°C angegeben. Nun hat man aber eher die letzten Jahre in Erinnerung und nicht die Frühlingsgefühle in den 60ern und wenn man die letzten 20 Jahre als Vergleich nimmt, kommt man auf ein Frühjahrsmittel von +8,2°C - also wäre unser Frühjahr demzufolge ganze 1,4 K zu kalt (der Mai übrigens nicht nur 1,9 K zu kalt, sondern stattliche 3 K zu unterkühlt - was unserem Empfinden natürlich näher kommt).

    Wie geht es nun weiter? Heute, ist der 1. Juni und es beginnt der meteorologische Sommer. Mit etwas Glück (oder eben Pech, je nach subjektiver Betrachtungsweise) wird der heutige Tag als ein zu kalter Tag in die Wettergeschichte eingehen. Das Tagesmaximum verharrt derzeit bei +9,5°C und sollte es bis heute Mitternacht noch unter +10 liegen bleiben, dann wäre in Tat ein eher seltenes Ereignis eingetreten. Letztmalig war im Juni ein kalter Tag.... moment, da muss ich sehr tief in das Archiv kramen.... und finde nichts, also ein seit mindestens 30 Jahren nicht mehr eingetretenes so tiefes Maximum der Lufttemperatur. Fraglich, ob man diesen Rekord genießen soll oder nicht. Beachtenswert ist er dennoch. Schauen wir einen Blick auf die nächsten Tage. Ab Freitag kommt der Sommer erstmal wieder zurück (war er denn schon einmal da?), ein schönes Wochenende mit +25°C erwartet uns bevor ab Sonntag wieder zunehmend sich Schauer und Gewitter ausbilden können. Länger Bestand hat diese wärmere Episode allerdings nicht. Gegenwärtig sieht es so aus, dass ab Mitte nächster Woche es durchaus wieder abkühlen kann und es auch nasser wird von oben. Die weitere Entwicklung ist aber noch unsicher. Genießen wir also das kommende Wochenende, aber zuvor müssen wir wohl morgen noch einen Horrortag überstehen mit viel Regen und Kühle.

     

    Pfingstwetter!

    17.Mai 2010

    So, nachdem uns Petrus die letzten Tage wettermäßig im Stich gelassen hat, möchte ich einen kleinen Ausblick auf Pfingsten wagen. Doch zuerst noch ein kurzer Blick zurück. Der vergangene Samstag glänzte mit Tageshöchstwerten von etwa +5°C, was fast Winterniveau entspricht, aber trotz der frischen Kühle blieb es glücklicherweise zumindest in den unteren Lagen frostfrei - gut für die Vegetation und für viele Tiere. Am Sonntag wurde es zögernd besser, da auch die Sonne sich wieder öfters zeigte. Der heutige Montag wird nach den jetzigen Kartenstand der beste Tag der Woche. Kaum Regen, oft kommt die Sonne raus und es wird auch wärmer - wenn man die letzten Tag als Ausgangsbasis nimmt. Im langjährigen Mittel müssten jetzt Tageshöchtswerte von etwa +19°C herrschen. Das schaffen wir nicht, aber der heutige Tag ist immerhin ein Forschritt. Leider sieht der weitere Verlauf der Wetterwoche alles anderes als frühsommerlich aus. Schon morgen wird es wieder mehr Wolken geben und am Nachmittag/Abend beginnt es zu tröpfeln. Vom Mittwoch und Donnerstag reden wir lieber nicht, viele Wolken, Regen und etwas kühler. Der Freitag und Samstag bringen wieder etwas mehr Sonne ins Spiel, bei auch angenehmeren Temperaturen, insbesondere der Samstag wird warm bei um die +20°C. Es scheint, als wäre es dies erstmal dann wieder gewesen. Eine Kaltfront wird von den Wettercomputern simuliert, die ab Sonntag dann wieder..........  aber das ist noch alles unsicher, obwohl gegenwärtig die wahrscheinlichste Option. Na lassen wir uns überraschen. Ein Hoffnungsschimmer bleibt, der Sommer kommt erst noch und im letzten extrem milden November hatten auch schon sehr viele einen zu kalten Winter abgeschrieben.....

     

    Wo ist die Wärme?

    Nachtrag am 14.Mai 2010

    Eine große deutsche Boulevardzeitung titelt heute, dass der Mai der kälteste Mai des Jahrtausends ist - und hat sogar Recht. Schließlich ist das neue Jahrtausend erst paar Jahre alt und seitdem ist es der kälteste Wonnemonat :-D  An die noch kälteren Maimonate von 1991 und 1987 wird dieser nicht herankommen, aber die lagen ja auch im vergangenen Jahrtausend ;-)

    Nachtrag am 13.Mai 2010

    Heute ist Himmelfahrt, dazu ist das Wetter alles andere als feiertagstauglich. Wenigstens ist es trocken (noch), aber Temperaturen von knapp unter +10°C jetzt am Nachmittag dürften größere Freizeitaktivitäten doch stark einschränken. Der trübe Gesamteindruck heute ist auch nicht gerade der guten Laune dienlich. Na gut, man kann es eh nicht ändern und muss es so nehmen wie es ist. Der Mai verlief bisher stark unterkühlt, um nicht zu sagen ar...kalt. Die ersten 10 Maitage war die zweitkälteste erste Maidekade der letzten 30 Jahre - nur 1991 war es damals noch über ein Grad kälter, aber auch die 2. Maidekade dürfte unterkühlt ausfallen, wenn sich die Großwetterlage nicht bald ändert. Danach sieht es leider nicht aus. Die nächsten Tage werden noch sehr frisch verlaufen, auch Regen ist mit von der Partie. Zum Glück dürfte Nachtfrost kein Thema mehr sein, obwohl wir uns gerade voll in den sog. Eisheiligen befinden. Erst um Pfingsten herum deutet sich eine Erwärmung an, allerdings sind das noch Modellgespinnste der Wettercomputer, aber es muss ja mal wieder wärmer werden. Dabei liegt die Wärme im Moment über Osteuropa. Moskau meldet über +20°C, Skt. Petersburg sogar +26°C und bis weit hoch nach Finnland herrschen frühsommerliche Temperaturen von bis zu +25°C, am Nordkap und auf Island ist es heute auch so temperiert wie hier...

    Nachtrag am 06.Mai 2010

    Heute ist es sogar noch etwas kühler als gestern, das Maximum der Temperatur bewegt sich um +7,5°C und liegt damit 10 K unter den langlährigen Mittelwerten. Ab morgen  wird es aber zögernd wärmer, wobei ein frühsommerliches Niveau noch lange nicht in Sicht ist.

    05.Mai 2010

    Nun sind die ersten Tage des Wonnemonats Mai vergangen und von frühlingshaften Wetter ist nur sehr wenig zu spüren. Der April endete mit einigen sehr warmen Tagen, immerhin 2 Sommertage (am 29. und 30.4.) wurden registriert, so dass der April doch noch mit einer positiven Abweichung von 1 K abschloss.

    Doch nun zurück zum Mai. Der heutige 5. wird sogar als ein sogenannter kalter Tag in die Wetterstatistik eingehen. Das Tagesmaximum lag mit +9,4°C somit unter der +10°C-Marke, was einen kalten Tag ausmacht. Im langjährigen Mittel müsste das Tagesmaximum jetzt bei etwa +17/18°C liegen. Aber sind solche kalten Tage wirklich so selten Anfang  Mai oder sind wir nur von den warmen Frühlingen der vergangen Jahre verwöhnt. Schauen wir einmal in die Statistik. Man muss schon einige Jährchen zurückschauen, um ähnlich kalte Maitage wie heute zu finden. So war es am 6. und 7.Mai 2001 mit einem Maximum von +8,7°C bzw. +7,1°C sogar noch etwas kälter, wie auch der 10.Mai 1996 mit nur +6,5°C Tageshöchstwert inkl. Schneeregen oder die erste Maidekade im Jahre 1991. Sehr frisch war es am 12.Mai 1984 mit nur +4°C Maximum oder am 3.Mai 1985 mit  sogar nur +3°C als Tageshöchstwert bzw. der 6.Mai 1987 als das Quecksilberthermometer (ja, hatte damals wirklich eins) bei +6°C verharrte. Auch in den Jahren vor 1980 gab es regelmäßig sehr kalte Maistarts wie 1974 z.B. als es am 7.5. bei nur +3°C Maximum schneite. Nun will ich den Teufel nicht an die Wand malen, aber an die darauffolgenden Sommer erinnert man sich eher ungern. Nein, das ist keine Sommerprognose, es fällt nur auf und man soll die Hoffnung auf einen freizeitfreundlichen Sommer nicht aufgeben. Ändern kann es eh niemand und wie letztendlich der Sommer wird, weiß niemand jetzt schon. Alles Spekulationen.

    Im Laufe der nächsten Woche wird es nach und nach wärmer werden und vielleicht auch bald mal wieder die +20°C-Marke überschreiten. Es ist aber alles noch sehr unsicher und längere Zeit sonnig und trocken ... das schließ ich für die nächsten 10 Tage schon einmal aus. Richtiges Pflanzenwachstumswetter eben.

    Bis demnächst wieder.

      Vulkanasche und Wetter!

    19.April 2010

    Seit einer Woche spuckt ein Vulkan auf Island mit einem unausprechlichen Namen Asche in die Luft und legt den Großteil der mitteleuropäischen Flughäfen lahm. Zehntausende Reisende hängen auf Flughäfen fest oder können nicht ihre Reisen antreten. Tausende Tonnen von Fracht aus Fernost oder anderen Teilen der Welt erreichen uns nicht. ... und alles wegen eines doch eher kleinen isländischen Vulkanausbruchs. Der Natur, wozu ja die Geophysik der Erde mit dazugehört, ist es völlig egal, ob Schäden dadurch enstehen. Die Natur nimmt keine Rücksicht auf menschliche oder wirtschaftliche Befindlichkeiten.   So ein Vulkanausbruch ist in erster Linie ein gigantisches Naturspektakel und zeigt uns Menschen wieder einmal, wer eigentlich der Boss auf Erden ist - die Natur und nicht die technikversessenen Menschen. Die Biosphäre auf der Erde wird von der Geophysik nur geduldet, kurzfristige Änderungen sind jederzeit möglich. Ich genoss in den letzten Abenden die Ruhe und die Klarheit der Luft. Wunderschönes "Sternelguckwetter" herrschte wie schon lange nicht mehr. Auswirkungen auf den zukünftigen Wetterverlauf dürfte der Vulkanausbruch noch nicht haben, aber könnte, wenn er noch einige Wochen und Monate so weiter vor sich hinqualmt. Wettermäßig werden wir in den nächsten Tagen nochmal ein kühlere Phase erleben, mit Nachtfrösten. Es wird eher wechselhaft werden, mit Schauern besonders am Dienstag und Mittwoch. Ab dem folgenden Wochenende deutet sich eine Erwärmung auf frühsommerliches Niveau an. Verdient haben wir dies :-)

     

     Was ist das für ein Wetter???

    12.April 2010

    Das mögen sich viele heute fragen. Seit paar Tagen ist es nur trüb, es scheint kaum die Sonne, es regnet und die Temperaturen sind alles andere als frühlingshaft. Hier in den unteren Lagen fiel der Niederschlag teils als Schneeregen und ab ca. 600m als Schnee, so dass sich am Sonntag und am Montag eine Schneedecke dort ausbilden konnte. So ungewöhnlich ist das nasskalte Wetter für Mitte April nun aber auch wieder nicht. Es gehört zum April (der ja nicht weiß, was er will) dazu, dass der dahinsiechende Winter noch einmal kurz seine Fühler ausstreckt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt dies auch. Spätwinterliche und kalte Episoden gab es fast immer mal wieder. Wie z.B. am 29. April 2006, als sich nachmittags kurzzeitig eine Schneedecke bis in die unteren Lagen ausbildete oder am 8. April 2008 wo 8 cm gemessen wurden. Also kurze winterliche Abschnitte sind durchaus normal im April. Ältere werden sich noch an den vielen Schnee 1980 im April erinnern, der den massiven Schneebruch uns brachte. So etwas steht zum Glück nicht auf der Tagesordnung und es wird auch wieder nach und nach etwas milder. Frühsommerliches Aprilwetter wie im April 2009 und 2007 gehören eh zur Ausnahme, denn der April ist ja der „Kampfmonat“ der Jahreszeiten zwischen Winter und Sommer, von daher überwiegt das wechselhafte Wetter – das typisches Aprilwetter eben. Inwieweit sich zum Monatsende hin warmes Frühlingswetter durchsetzen wird, ist unsicher, aber durchaus möglich. Gerade in den letzten Jahren kam es häufiger zu einer sog. End-April-Erwärmung.

     

Hurra, der Frühling kommt!

    17.März 2010

    So, der Frühling steht in den Startlöchern und ab Donnerstag wird es zumindest für einige Tage frühlingshaft werden. Der Schnee wird in den unteren und mittleren Gebirgslagen verschwinden und auch die Nächte dürften frostfrei verlaufen. Allerdings wird das Frühlingsfeeling durch einzelen Regenfälle getrübt. Sonnenschein pur wird es nicht geben, aber die Natur wird einen Sprung in Richtung "grün" machen. Immerhin sind Temperaturen bis um die +15°C möglich, das wären die höchsten Temperaturen seit über 4 Monaten. Zeit wird es aber auch, dass der Frühling Einzug hält. Die Vegetation ist zwar noch nicht weit zurück, aber jeder Tag länger Winterwetter verzögert doch die Entwicklung nachhaltig. Da sind wir beim Thema Vegetation. Für die Allergiker unter den Menschen werden nun wieder schwerere Zeiten anbrechen. Viele Pollen werden fliegen.

    Auch für viele Amphibien, die nun bald wieder zu ihren angestammten Laichgewässen wandern, wird es wieder hart und etliche von den geschützten und seltenen Tieren werden wieder ein Opfer unserer Mobilitätsgesellschaft werden und plattgefahren auf der Straße liegenbleiben. Überall kann ich nicht helfen und die Tiere über die Straße bringen. Klar, diese Tiere haben keine Lobby (sind ja nur eklige Viecher) und kein Mensch braucht diese Tiere (scheinbar). Müssen diese aber trotzdem sterben auf dem Weg zum Fortpflanzungsgewässer? Nein, jeder Autofahrer sollte, besonders wenn es regnet, aufmerksam und langsamer fahren, um das Leben dieser wunderbaren Tiere zu schonen. Sie fressen nicht nur Unmengen an Schädlingen, sondern stellen auch einen Umweltindikator dar. Wo diese Tiere leben ist unsere Natur wenigstes noch teilweise intakt. Darum bitte aufpassen und wenn möglich die Tiere auch über die Straße tragen - sie beißen nicht und obwohl ihre Haut für uns Menschen einen wenig kuschligen Eindruck erweckt, ist diese weitaus sauberer als es den Anschein hat.

    Freuen wir uns also auf das Gequake im Froschteich und das Summen der ersten Bienen und Hummeln an den Frühblühern in den nächsten Tagen. Ob der Winter sich nun endgültig verabschiedet hat, weiß niemand, auf der Nordhalbkugel wabert noch genügend Kaltluft umher und Dank der riesigen noch schneebedeckten Flächen in Ost- und Nordeuropa kann es durchaus sein, dass nochmals eine winterliche Episode zu uns hereinschneit. Es ist erst Mitte März und noch nicht Ende April - auch gehören die Winterräder noch für mindestens 4 Wochen ans Auto. Es wäre wirklich zu früh, jetzt schon den Winter ganz abzuhaken, zumal einige der neuesten Modellrechnungen der Wettercomputer zu Monatsende einen markanten Temperaturrückgang modellieren. Gut, es sind nur Modelle und es fließt noch viel Wasser die Zwönitz hinab, doch so ganz kampflos scheint sich der Winter diesmal nicht verabschieden zu wollen.

    Bis demnächst wieder.

(C) by www.wetter-amtsberg.de

 

Winterrückblick 2009/10

    Landauf, landab hört man in diesen Tagen, wann endlich der Frühling mit milderen Temperaturen kommt. Dieser nie endenwollende Winter, Jahrhundertwinter, ewige Eiseskälte oder wie sonst noch der Winter tituliert wurde, er solle schnell verschwinden, damit in unserer Schönwettergesellschaft schnell wieder das Biergartenfeeling Einzug halten kann. Gut, viele Menschen finden es nervig, wenn es im Winter schneit, es daher auch einmal glatt werden kann und man auch etwas länger mit dem Auto unterwegs ist. Aber wir leben nun einmal in Mitteleuropa und dazu noch im Erzgebirge, wo richtiges Winterwetter zum Leben dazu gehört. In weiten Teilen Nord(ost)deutschlands war dieser Winter wirklich extrem, was einerseits die Temperaturen betrifft und andererseits die Schneemengen. Er braucht daher dort keinen Vergleich mit dem Katastrophenwinter 1978/79 zu scheuen. Auf der anderen Seite Deutschlands, im Süden am Alpenrand floppte diese Jahrezeit und blieb hinter den Erwartungen zurück. Wir hier im Erzgebirge lagen sozusagen zwischen beiden Gebieten. Bevor ich ins Detail gehe, eines vorweg, der Winter war weder lang noch ein Jahrhunderwinter und so schneereich war er im Erzgebirge auch nicht.

    Mitte Oktober 2009 sendete uns der Winter schon erstmalig ein Lebenszeichen in Form teilweise heftiger Schneefälle, welcher zu Schneebruch an den noch belaubten Bäumen führte. Der November war dagegen das Gegenteil: Schnee?? Fehlanzeige! Frost?? Eine Seltenheit! Es war der wärmste November seit 1963. Auch noch bis weit in den Dezember hinein überwog dieses milde Herbstwetter ohne winterliche Wettereigenschaften. Erst zum 11./12. Dezember hin schwenkte die Großwetterlage auf Winter um und es wurde immer kälter. Schnee blieb bei der nun eingeflossenen trockenen Festlandsluft leider Mangelware, nur ein paar klägliche Zentimeter fielen und gaben der Landschaft einen winterlichen Anschein. Kurz vor Weihnachten lag die kälteste Luftmasse über uns und es wurde am 20.12.09 mit -19,8°C die kälteste Temperatur des gesamten Winters hier gemessen. Danach wurde es milder, das typische Weihnachtstauwetter folgte und der Winter pausierte erst einmal. Die kalte Luft lag aber weiterhin vor unserer Haustür in Norddeutschland, es hätte nur eines atmosphärischen Hauchs gedarft und sie wäre hereingeplatzt. Tat sie aber nicht. Während es in der Leipziger Gegend am Silvester frostig war, stieg die Temperatur hier auf +5°C. Noch in der Neujahrsnacht wurde auch das Erzgebirge mit der kälteren Luft geflutet und es stellte sich eine längere Dauerfrostperiode ein. Fast 17 Tage blieb es nun unter dem Gefrierpunkt (vom 1.1.10 um 1:07 Uhr bis zum 17.01.10 um 15:39 Uhr). Daher ist es kaum verwunderlich, dass der Januar 2010 insgesamt 25 Eistage (also Maximum der Temperatur unter 0,0°C) aufwies. Schnee war nicht so der große Brüller, zwar wurde die "Daisy" als Jahrhundertkatastrophenschneesturm angekündigt, doch außer etwa 10 cm Neuschnee und die üblichen erzgebirgischen Schneeverwehungen geschah hier wenig aufregendes. Die Schneetiefs "Keziban" und "Jennifer" folgten auch noch gegen Monatsende und brachten wiederum einige Zentimeterchen Neuschnee. Insgesamt ist das Erzgebirge weitaus heftigere Schneefälle und Schneestürme gewöhnt, wie zum Beispiel am 11.3.2005 mit seinen Schneeverwehungen oder der 12.3.2006 als gleich mal um die 30 cm fielen innerhalb einiger Stunden Insgesamt verlief der Januar sehr frostig und mit einem Monatsmittel von -5,2°C war er der kälteste Januar seit 1987. Durch die oftmals vorhandene Wolkendecke könnte sich die Luftmasse bodennah nachst nicht sehr auskühlen, so dass extrem tiefe Minima nicht auftraten und leider die emotionale Grenze von -20°C nicht unterschritten wurde. Sogenannte Strahlungsnächte gab es kaum, sonst wäre der Januar noch um einiges kälter ausgefallen. Dieser Mangel an klaren Nächten (und auch Tagen) führte auch zu einer Sonnenscheinarmut und in der Tat war der Januar mit nur 37,2 Stunden Sonnenschein sehr duster. Der letzte meteorologische Wintermonat begann wieder mit einer stürmischen Braut. Das Schneetief "Miriam" verwehte manche Straße hier im Erzgebirge so, dass diese mittels schwerer Technik freigefräst werden musste. Mit der "Miriam" wurde es wieder frostig und eine längere Kälteperiode wurde eingeleitet. Rekordminima wurden zwar im Februar nicht gemessen, nur einmal sank das Thermometer in den zweistelligen Minusbereich, aber trotzdem zerrte die zweite längere Kältewelle manchen Schneehasser und Mildwinteranbeter gewaltig an die Nerven. Es schneite ja auch zur Monatsmitte ganz ordentlich und am 12.2. wurde mit 36 cm hier die höchste Schneehöhe des Winters gemessen - was übrigens nicht so viel ist, erzgebirgsweit gesehen lag eher unterdurchschnittlich viel Schnee. Die klassischen Schneelagen, wozu die Nordwestlage gehört, fehlten diesmal. Ost-, bis Südost war diesmal vorherrschend. So kam es, dass teilweise in MeckPomm mehr Schnee lag als hier in den unteren und mittleren Lagen unseres Erzgebirges. Ab den 18. Februar wurde es zunehmend milder, der Schnee taute zumindest tagsüber und zum Monatsende hin überwog leider wieder die graubraungrünliche Farbe auf den Wiesen. Am Monatsletzten bretterte die stürmische "Xynthia" herbei und blies aus allen Rohren. Größere Schäden blieben aus und ein Vergleich mit dem legendären "Kyrill" von vor 3 Jahren war fehl am Platze. Vorbei die Zeit, als das unschuldige Weiß die Landschaft überzog, vorbei Zeit der stillen Nächte und Tage. Die erste Vögel schreien umher und das erste zarte grün der Frühblüher streckt sich noch etwas schüchtern dem Himmel entgegen. Die Zeit ist reif für den Frühling und irgendwann wird er auch kommen, spätestens Ende März - in der nächsten Woche dreht der alte Winter noch einmal so richtig auf und will nochmal zeigen was er gelernt hat. Kampflos wird er sich dieses Jahr dem Frühling nicht ergeben. Von daher genießen wir die Winterabschlussparty, die Zeit der kreischenden Kreissägen und dröhnenden Rasenmäher kommt noch früh genug.

    Anbei nun etwas Statistik - was sein muss, muss sein.

  • Monatsmittel: Dezember -0,8°C (-0,6K); Januar -5,2°C (-3,6K); Februar -1,3°C (-0,5K)  = Wintermittel: -2,4°C (-1,6K)
  • Tiefste Temperatur: Dezember -19,8°C (20.12.); Januar -19,3°C (27.1.); Februar -11,9°C (16.2.)
  • Höchste Temperatur: Dezember +10,7°C (7.12.); Januar +1,8°C (18.1.); Februar +13,2°C (28.2.)
  • Kältesumme (Summe der negativen Tagesmittel):   Dezember: 72,9 K;   Januar: 163,6 K,   Februar: 74,6 K  =  311,1 K. Somit wird dem Winter 2009/10 der Titel: "Strenger Winter" verliehen. Zu den 311,1 K wird noch einiges im März dazukommen, was in die Gesamtstatistik dann mit einfließen wird.
  • Frosttage (Minimum unter 0°C) - in Klammern das langjährige Mittel des Kenntages: 76 (61)
  • Tage mit strengen Frost (unter -10°C): 15 (13)
  • Eistage (Maximum unter 0°C): 46 (22)
  • Kalte Tage (Maximum unter +10°C): 87 (81)
  • Niederschlag: Dezember 77,7 mm (117%); Januar 62,0 mm (114%); Februar 29,4 mm (58,2%) = 169,1mm (96,4%)
  • Tage mit Schneedecke: Dezember 20; Januar 31, Februar 28  = 79 Tage, Maximum 36 cm am 12.2.
  • 1 Gewitter am 28.1.
  • So richtig in Fahrt kam der Winter erst Mitte Dezember und gegen Ende des Februars zeigte er starke Anzeichen von Schwäche. Somit dauerte er ca. 10 Wochen. Wir brauchen gar nicht so weit zurückzublicken um längere Winter zu finden, wie der 2005/06er Winter, der Mitte November begann und Mitte März endete. Dieser damals dauerte mindestens 5 Wochen länger. Das der Winter subjektiv so lang erschien, lag an dem Mangel an Sonnenschein. Trübe Tage überwogen und blauer Himmel mit Sonnenschein war Mangelware. Das ist auch der Grund, weshalb bei diesen Winter keine extrem tiefen Temperaturen auftraten - die nächtliche Ausstrahlung fehlte oftmals.

    Bis demnächst wieder :-)

(C) by www.wetter-amtsberg.de  01.03.10