Jahresrückblick 2013 Das
vergangene Jahr 2013 zeigte uns wieder einmal wie breitgefächert
der Spielraum unseres Wetters hier ist. Neben Märzwinter,
Hochwasser, Hitze und Hagelunwettern im Sommer gehörte auch
einer der schneeärmsten Dezembermonate mit zum Programm. Das
Jahr insgesamt lag mit einer Mitteltemperatur von +7,6°C fast
genau im langjährigen Mittel von 1961-90, aber es fiel zu
viel Niederschlag (131,8%). Im Folgenden ein ausführlicher
Jahresrückblick. Lassen
Sie das Wetterjahr 2013 noch einmal an sich vorbeiziehen. Januar Die ersten Tage des neuen Jahres verliefen sehr mild und ohne Schnee. Erst am 10. Januar stellte sich Winterwetter wieder ein. Es folgte eine 16-tägige Dauerfrostperiode mit leichten Frösten tagsüber und teilweise strengen Frost in der Nacht. Das Monatsmaximum wurde am 30. mit +11,7°C und das Minimum am 25. mit -16,2°C gemessen. Was fehlte war eindeutig Sonnenschein, den es überwog eine Hochnebeldecke an fast allen Tagen. Der mangelnde Sonnenschein war sicher ein Nachteil tagsüber, aber die Nebeldecke wirkte sich insofern auch positiv aus, dass es nachts eben nicht extrem kalt wurde. Schnee fiel nur in unbedeutenden Mengen im unteren Zentimeterbereich. Gegen Monatsende durchbrach die Temperatur wieder die Nullgradgrenze und ein Sturmtief überquerte unsere Region. Der Januar brachte uns ein Monatsmittel, welches mit -1,5°C ziemlich genau im langjährigen Mittel lag und an 22 Tagen fielen 94,8 l/qm, was 175,9% entspricht. An 20 Tagen lag eine geringe Schneedecke mit Maximum 8 cm am 23.1.2013. Februar Auch im Februar ging die sonnenscheinarme Witterung weiter. Nur selten lugte die Sonne durch die Wolkendecke. Nach einem milden Beginn setzte sich bald wieder das Dauergrau mit leichten bis mäßigen Frösten durch. Am 4. und am 6. Februar wurde sogar jeweils ein kurzes Wintergewitter registriert. Erst nach der Monatsmitte brachten Niederschlagsgebiete den langersehnten Schnee. Mehrere Tage meist leichter Dauerschneefall ließen eine 36cm hohe Schneedecke entstehen, welche über dem Monatswechsel bestand. Am Kältesten war es am 10. mit -12,6°C und am Wärmsten am 5.2. mit +5,6°C. Insgesamt war der Monat mit -2,1°C ganze 1,4°C zu kalt und mit 67,8 l/qm Niederschlag fielen 141,3% des langjährigen Mittels. An 20 Tagen lag Schnee mit Maximum 36cm am 24.2. März Ein außergewöhnlich kalter März folgte. Die ersten Märztage waren zwar noch frühlingshaft mild und schon glaubte man, der trübe Winter wäre nun Vergangenheit. Doch weit gefehlt, mit Beginn der zweiten Märzdekade kehrte der Winter zurück und brachte bis in den April hinein, eine, für die schon fortgeschrittene Jahreszeit, rekordverdächtige Kältewelle. Kein Wunder also, dass der März mit einem Monatsmittel von -1,8°C viel zu kalt abschloss, nämlich ganze 4,5 Grad. Das spiegelt sich auch in den 27 Frosttagen und 11 Eistagen wieder. Der März 2013 war in der Region der kälteste März seit dem von 1987. Mit nur 38,8 l/qm Niederschlag, welche fast ausschließlich als Schnee fielen, war der Monat auch zu trocken. Erst am 14.3. wurde mit -17,5°C die tiefste Temperatur des Jahres gemessen, während einige Tage zuvor am 6.3. mit +13,5°C das Monatsmaximum registriert wurde. April Die Kältewelle und die damit verbundene Schneedecke hielt bis weit in die erste Aprildekade hinein an. Erst ab dem 9. April begann das Auftauen aus dem Winter und ein furioser Start in den Frühling. Während am 2. April mit -11,6°C nochmals strenger Frost gemessen wurde, zeigte das Thermometer nur 16 Tage später am 18. mit +26,6°C schon frühsommerliche Werte an. Kein Wunder, dass die Vegetation förmlich explodierte. Milde, frostfreie Nächte in der zweiten Monatshälfte und Tageshöchstwerte von oftmals über +20°C brachten das Aprilmittel nach dem extrem kalten Start sogar noch in den leichten Plusbereich. Mit +7,2°C war er 0,6 Grad zu warm. 2 Eistagen zum Monatsbeginn, folgten in der zweiten Monatshälfte 2 Sommertage, schneller geht ein Start in den Frühling nicht. Wie schon so oft in den letzten Jahren fiel im April zu wenig Niederschlag. Nur 51,5 l/qm tröpfelte es, was 73,8 % entspricht. Mai Der Wonnemonat Mai war alles andere als wonnig. Zwar verliefen die ersten beiden Maidekaden relativ trocken und es war zeitweise warm, aber dauerhaft trockenes und warmes Wetter gab es nicht. Pünktlich zu den sog. Eisheiligen am 13.Mai wurde auch mit +1,2°C die tiefste Maitemperatur gemessen. Am Wärmsten war es am 19. des Monats mit +24,0°C. Der Pfingssonntag endete mit einem Gewitter. Danach ging es steil abwärts. Zum 26. Mai kehrte in den Hochlagen der Winter zurück und brachte dort den letzten Schnee. Ein Gewitter, welches in kurzer Zeit 23 l/qm brachte, überquerte Amtsberg am 29. Mai, der Auftakt für die kommende Hochwasserlage. Die Böden waren durch den Regen völlig gesättigt – und das dicke Ende kam erst noch. Am 30. und 31. Mai fielen 30 und 44 l/qm und ließen die Flusspegel schon ansteigen. Danach setzte am 1. Juni nachmittags Starkregen ein, welcher bis weit in den Sonntag anhielt und am Sonntag ein Hochwasser brachte, welches ähnlich heftig war wie das Augusthochwasser 2002. Erst am Montag, den 3. Juni endete der Dauerregen. Im Mai 2013 fielen 185,3 l/qm was etwa das Zweieinhalbfache des normalen Niederschlages entspricht. Damit war der Mai der Nasseste seit mindestens 1952 in der Region. Auch war er mit +11,2°C im Mittel etwas zu kalt. An den drei ersten Junitagen fielen zusammen weitere 121 l/qm Regen. Insgesamt regnete es um den Monatswechsel Mai/Juni 218 l/qm, was in etwa einem Viertel des durchschnittlichen Jahresniederschlages entspricht. Juni Der Juni startete extrem nass. Allein in den ersten 3 Junitagen fielen über 100 l/qm Niederschlag und führten mit den schon Ende Mai gefallenen enormen Niederschlagsmengen zu einem größeren Hochwasser, welches teilweise höhere Pegelstände als das Augusthochwasser 2002 erreichte. Gegenüber damals 2002, was durch einen sog. Vb-Wetterlage entstand, war diesmal eine etwas andere Wetterkonstellation zugange, nämlich ein Trog über Mitteleuropa, an dem sich an der Ostflanke immer wieder Regentiefs bildeten und zu uns zogen. Dazu kam der Staueffekt am Erzgebirge. Am 9. Juni kam es bei Gewittern örtlich zu lokalen Überflutungen im Mittleren Erzgebirge. Kein Wunder, dass der Monat extrem zu nass ausfiel und mit 239,1 l/qm es der nasseste Juni seit Jahrzehnten hier war. Gemeinsam mit dem Mai fielen in der Region 425 l/qm Regen, was fast die Hälfte des durchschnittlichen Jahresniederschlages ausmachte. Die ersten Junitage waren auch sehr kühl, erst zur Monatemitte hin verstärkte sich die Zufuhr von Warmluft aus Südwest und die Temperaturen stiegen schnell auf hochsommerliche Werte. Am 20.6. wurde mit +34,6°C ein neuer Hitzerekord vor den Juni registriert. Trotz dieser Hitzewelle lag das Monatsmittel ein halbes Grad unter dem langjährigen Mittel. Juli Zum Juli hin stellte sich die Witterung komplett um. Nur herrschten Sonnenschein und hohe Temperaturen vor und entschädigten uns für die sonnenscheinarme erste Jahreshälfte. Gleichzeitig war Regen Mangelware und nach der Monatsmitte machte sich Trockenheit breit. Insgesamt blieb es 3 Wochen niederschlagsfrei und erst am 24. fiel wieder etwas Regen. 16 Sommertage und 6 Heiße Tage unterstreichen den hochsommerlichen Charakter des Monats, welcher mit einem Mittel von +18,4°C ganze 1,6 Grad zu warm ausfiel. Am wärmsten war es am 27.7. mit +34,8°C, was gleichzeitig die höchste Temperatur des Sommers und des Jahres 2013 ist. Durch die lange Trockenheit fielen nur 81,2% des langjährigen Juliniederschlages. August Der letzte Sommermonat August begann hochsommerlich. Gleich am 2. des Monats wurde mit +33,2°C die höchste Temperatur des Augusts gemessen. In den darauffolgenden Tagen wurde zunehmend feuchtere Luft hernageführt und es bildeten sich am 4. und besonders am 6. August zum Teil sehr heftige Gewitter aus, welche neben viel Regen auch großkörnigen Hagel und heftige Sturmböen im Gepäck hatten. In der zweiten Monatshälfte überwog ruhiges Spätsommerwetter mit einzelnen Regenfällen. Insgesamt war der Monat etwas zu warm und zu feucht. September
Der
September begann recht frisch und bis zum 7. des Monats stiegen
die Tagestemperaturen immer wieder auf spätsommerliche Werte
an. Am Wärmsten war es am 7.9. mit +27,4°C. Danach
setzte eine Abkühlung ein, die bis zum Monatsende dann oft
eher schon herbstliches Wetter mit zeitweiligen Niederschlägen
und wenig Sonnenschein brachte. Besonders viel Regen fiel am 9.9.
mit 24,2 l/qm. Oktober Der
Oktober startete herbstlich. Bereits gleich am 2. des Monats
wurde mit -2,3°C die tiefste Temperatur des Monats gemessen.
In den ersten Tagen des Monats fiel kein nennenswerter
Niederschlag, erst am 10. regnete es ausgiebig und es fiel mit
24,5 l/qm die höchste Tagesniederschlagsmenge des gesamten
Monats. Zur Monatsmitte überwog wechselhaftes Herbstwetter.
Zu Beginn des letzten Monatsdrittels stellte sich die Wetterlage
grundlegend um. Mit viel Sonnenschein, spätsommerlich
anmutende Temperaturen am Tage und milde Nächte zeigte sich
die goldene Seite des November
Sehr
mild waren die ersten Tage des Novembers und am 7.11. stieg die
Temperatur auf +16,4°C. Gleichzeitig war das erste
Monatsdrittel auch sehr nass bei täglichen Niederschlag. Dezember Der Dezember startete recht stürmisch. Am 5. überquerte uns das Sturmtief "Xaver" mit teils orkanertigen Böen. Größere Schäden traten auber nicht auf. Auf der Rückseite floss kalte Luft in unsere Region und am 6. und 7. fielen einige Zentimeter Schnee. Danach wurde es rasch wieder milder und die eh schon geringe Schneedecke schmolz dahin. Eine wettertechnisch trostlose Adventszeit nahm ihren Lauf und die Frage aller Fragen, wie das Weihnachtswetter nun wird, musste mit "grün" beantwortet werden. Am 17.12. wurde mit +14,2°C bei Föhn das Monatsmaximum erreicht. Oftmals wehte der Böhmsche Wind. Kaltluft verfehlte uns nahezu völlig und so ist es kein Wunder, dass der Dezember 2013 gegenüber dem langjährigen Mittel 2,8 K zu warm ausfiel. Auch zum Jahreswechsel deutete sich kein Winterwetter an, es blieb ruhig bei leichten Nachtfrösten und milden Temperaturen tagsüber. Der letzte Monat fiel mit 53,2 l/qm zu trocken aus.
Weitere tabellarische Übersichten zum Wetterjahr 2013 Monatliche Temperatur- und Niederschlagsverteilung
Alle Temperaturangaben in °C, alle Angaben zur Niederschlagsmenge in mm (1 mm entspr. 1 Liter/qm) Diagramm: Temperaturverlauf 2013 Diagramm: Niederschlagsverlauf 2013
Frosttag: Tagesminimum unter 0,0°C; StrFT - Strenger Frost: Tag mit Minimum =/<-10,0°C; Eistag: Tagesmaximum weniger als 0,0°C; Kalter Tag: Tagesmaximum unter +10°C; Sommertag: Tagesmaximum: =/> +25,0°C, heißer Tag: Tagesmaximum: =/> +30°C, KS: Kältesumme, TagNds: Tage mit messbarem Niederschlag; TagSd: Tag mit Schneedecke (mind 50%); TagGew: Tage mit Gewitter
Top5 des Jahres 2013
Weitere Spitzenwerte des Jahres
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