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Jahresrückblick 2008

Das Jahr 2008 fiel wie alle Jahre seit 1996 zu warm aus, was aber nach dem zweiten sehr milden Winter in Folge kein Wunder ist. Deutschlandweit ist das Jahr unter den Zehntwärmsten seit Beginn der regelmäßigen Wetterbeobachtungen einzuordnen. Insgesamt verlief das vergangene Wetterjahr hier in Dittersdorf ohne größere spektakuläre Ereignisse, trotzdem war es keinesfalls langweilig. Einen Überblick über Unwetterereignisse im Erzgebirge finden Sie wie jedes Jahr auf der Seite Frontgewitter von Michel Oelschlägel.

Januar  

Die frostige Witterungsperiode am Ende des Vorjahres hielt in den ersten Januartagen noch an, am. 2. des Monats wurde mit -9,3°C die kälteste Temperatur des Monats erreicht. Ab 6. Januar überwog bis zum Monatsende eine viel zu milde Witterung, ab 18. fiel fast täglich Niederschlag, sodass der Monat nicht nur mit viel zu mild, sonder auch erheblich zu nass ausfiel.

Februar

Das milde Wetter herrschte auch fast den gesamten Februar vor, lediglich zur Monatsmitte floss kurzzeitig sehr kalte Luft heran, die am 16. mit -10,9°C für die tiefste Temperatur des gesamten Winters sorgte. 8 Tage später am 24. Februar erreichte die Maximaltemperatur mit Föhnunterstützung sagenhafte +20,1°C. So früh wurde seit Aufzeichnungsbeginn noch nie die 20-Grad-Marke geknackt. Der Winter 2007/08 war wie der Winter zuvor viel zu mild.

März

Der März begann mit dem Orkantief "Emma". Die auf der Dittersdorfer Höhe gemessene höchste Windgeschwindigkeit betrug am 1.3. genau 132 km/h und war somit nur 11 km/h geringer als beim "Kyrill" im Januar 2007. Insgesamt verlief aber "Emma" weitaus weniger schadensträchtig als der berühmt-berüchtige "Kyrill". Ab der Monatsmitte führten kalte Temperaturen, verbunden mit Niederschlägen, die auch als Schnee fielen, zu einem spätwinterlichen Witterungsabschnitt, der auch über Ostern anhielt. Erst gegen Monatsende würde es wieder spürbar milder.

April

Erinnern wir uns an den April 2007, der als trockenster April deutschandweit in die Wetteranalen einging. Jetzt in diesem April fielen mit 134,1 l/qm mehr als das Doppelte des langjährig gemessenen Niederschlags. Besonders nass war es am 12.4. mit 36,1 l/qm, was gleichzeitig die höchste Tagesmenge des Jahres markierte. Es wechselten kältere und mildere Perioden ab, so dass der April temperaturmäßig ausgeglichen endete.

Mai

Das größte meteorologische Ereignis des Jahres fand in den Nachmittagsstunden des 31.5. statt. Eine Superzelle zog am Erzgebirge entlang und verursachte teilweise erhebliche Schäden durch Hagel und Starkregen, in Augustusburg bildete sich durch die Zelle ein Tornado, welcher eine Schadensspur hinterließ. Ausfühlich ist das Ereignis hier nachzulesen. Ansonsten verlief der Wonnemonat realtiv ruhig, in der ersten Monatshälfte dominierte eine trockene Witterung, so dass der Monat insgesamt zu trocken ausfiel. Gegen Ende des Monats führte sehr warme Luft zur ersten Hitzewelle des Jahres.

Juni

Der Juni begann zu warm und auch zu trocken. Diese frühsommerliche Etappe wurde gegen Mitte des Monats vom Witterungsregelfall "Schafskälte" je beendet. Mehrere sehr kühle und auch regnerische Tage folgten. Das letzte Montsdrittel war wiederum sommerlich warm und mit +31,5°C wurde am 22.6. die höchste Temperatur des Jahres gemessen. Insgesamt war der Juni viel zu trocken hier in Dittersdorf. Woanders mag das nicht zutreffen, da am 25.6. eine heftige Gewitterzelle über unsere Region zog, die sehr viel Niederschlag brachte, aber eben nur strichweise.

Juli

Im Juli ereigenten sich auch wieder heftige Gewitter im Erzgebirgsraum. Besonders erwähnenswert ist davon der 11.7. Insgesamt 3 Gewitterzellen bescherten uns die Vorgänge in der Erdatmosphäre an einem Tag in der Region, teilweise fiel auch Hagel (ausführlich). Insgesamt war der Hochsommermonat etwas warm, wobei gegen Monatsmitte ein längerer z.T. deutlich unterkühlter Witterungsabschnitt das Hochsommerfeeling in Grenzen hielt. Auch niederschlagsmäßig war der Juli hier auf der eher trockeneren Seite, wobei es daran lag, dass Ditterdorf von den konvektiven Ereignissen (Gewittern) verschont blieb, bzw. nur am Rande getroffen wurde.

August

Der August startete hochsommerlich mit einem Hitzetag, um dann schrittweise auf das durchschnittliche Temperaturniveau sich einzupendeln. Die Niederschlagsmenge blieb auch im Bereich des langjährigem Mittels. Mitte des Monats wurde unsere Region nochmals von Gewittern heimgesucht, aber ohne größere Schäden zu hinterlassen. Zum Monatsende setzte sich wieder sonniges Spätsommerwetter durch.

September

Diese spätsommerliche Witterung hielt auch noch in den ersten Tagen des Septembers an. Am. 6.9. überquerte uns ein heftiges Regengebiet, nachdem es nochmals am Tage mit bis zu +28,4°C sehr warm wurde. In den darauffolgenden Tagen floss zunehmend kalte Luft ein und brachte in der Nacht zum 18.9. den ersten Luftfrost des kommenden Winters. Sehr ungewöhnlich der frühe Zeitpunkt, denn so früh im Jahr wurde noch nie hier Luftfrost registriert. Bis zum Monatsende herrschte die kühle Witterung fort und somit fiel der gesamte Monat auch zu kalt aus.

Oktober

Der Oktober war, was die Temperaturen betrifft sehr ausgeglichen. Am 13.10. wurden mit +23,9°C nochmals fast sommerliche Werte gemessen. Der "Goldene Oktober" verlief sehr nass, denn insgesamt fielen 94,2mm, was 172% entspricht. Auch wurde am Ende des Monats der erste Schnee in Dittersdorf registriert.

November

Bis nach der Monatsmitte dominierte sehr niederschlagsarmes Wetter, erst ab 18. fiel nennenswerter Niederschlag, ebenfalls war die erste Monatshälfte z.T. merklich zu warm. Am 21.11. überquerte eine Kaltfront unser Gebiet und es folgte ein Wintereinbruch. Die Temperaturen sanken in den Frostbereich ab und es bildete sich am 23.11. eine bis zu 18 cm dicke Schneedecke.

Dezember

Die Schneedecke des Novembers schmolz rasch ab und es folgten milde langweilige Wettertage. Spannend gestaltete sich die Prognose des Weihnachtswetters - nichts war sicher und es entschied sich erst kurz vorher, weil viele Optionen in den Wettermodellen ständig wechselten. Ab dem 2. Weihnachtsfeiertag stellte sich Dauerfrost ein, aber leider blieb es schneefrei. Die anhaltenden tiefen Temperaturen werden uns auch über dem Jahreswechsel hinaus begleiten, trotzdem lag das Monatsmittel etwas über dem langjährigen Mittelwert.

Auswertungen in Tabellen und Diagrammen

(C) by Jens Weissbach, 30.12.2008